• Akkusystem:
  Sowohl das Pulsar Krypton als auch das Hikmicro Thunder sind mit einem praktischen Akkuwechselsystem ausgestattet und gehen in unserem Vergleich als Sieger in puncto Akkulaufzeit hervor – hier braucht ihr euch keine Sorgen machen, dass im spannendsten Moment im Revier der Akku schlapp macht. Was sofort auffällt: Der Akku des Hikmicro Thunder nimmt fast zwei Drittel des gesamten Gehäuses ein – hier liegt der Fokus ganz klar auf der Ausdauer.
  Das MAL38 hat als einziges Gerät ein intern verbautes Akkusystem stattdessen ist jedoch eine externe Powerbank im Lieferumfang enthalten, welche ihr anstatt der Fernbedienung (dazu später mehr) am Gerät anbringen könnt.

• Handmodus:
  Das Krypton verfügt über keinen echten Handmodus; lediglich die Größe und Anordnung der Anzeigenleiste lassen sich verstellen. Im Gegensatz dazu bieten das Infiray Mate MAL38 und das Hikmicro Thunder TH35PC 2.0 beide einen überzeugenden Handmodus. Diese Geräte vergrößern den Display-Ausschnitt und schalten eine digitale Zoom-Funktion frei. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass eine Dioptrien-Anpassung nicht möglich ist. Alle drei Geräte können baulich durch ein Okular-Stück ergänzt werden. Leider muss dafür in der Regel der Adapter für die Glasaufnahme abgeschraubt werden, was möglicherweise ein erneutes Einschießen erforderlich macht. Da empfiehlt es sich, lieber zusätzlich einen günstigen Spotter anzuschaffen.

• Vergrößerung und Abbildungsleistung:
  In unserem Test überzeugt das Infiray Mate MAL38 am meisten. Der Hersteller gibt eine achtfache Vergrößerung an, was wir nur bestätigen können. Selbst bei einer Vergrößerung von 10-fach war das Bild absolut brauchbar. Das Hikmicro Thunder TH35PC 2.0 überzeugt bis zu einer Vergrößerung von 8-fach, danach wird das Bild rauschig, und die Konturen wirken gedämpft und schwimmen ineinander über. Beim Pulsar Krypton war eine 6-fache Vergrößerung noch möglich, aber alles darüber hinaus wirkt ebenfalls rauschig und überlagert. Besonders überzeugt hat die Möglichkeit, die Anzeigenleiste zu verkleinern, ohne den Waffenspeicher zu ändern – wirklich Top.

• Waffenspeicher:
  Alle drei Vorsatzgeräte verfügen über einen Waffenspeicher. Hier punktet das Thunder TH35 PC 2.0 mit fünf Speicherplätzen, gefolgt vom MAL38 mit vier und dem Krypton mit drei Speicherplätzen. Ein Waffenspeicher ist besonders sinnvoll, wenn ein modulares Adaptersystem verwendet wird. Durch die Verwendung von Klemmhülsen und DUO-Verbindern ist kein Abschrauben des Vorsatzgeräts nötig.

• Design:
  Das Infiray Mate MAL38 verfügt über eine hervorragende Objektivabdeckung aus Metall mit Magnetverschluss, die sehr gut verarbeitet ist, fest hält und sicher schließt. Das Thunder TH35PC 2.0 und das Krypton FXQ35 haben die gleiche Objektivabdeckung, die mit einer Feder ausgestattet ist – ein leichter Druck reicht aus, und der Deckel springt auf. Zusätzlich kann dieser arretiert werden, sodass nichts klappert.
  Alle Gehäuse sind aus hochwertigem Metall gefertigt und weisen eine ausgezeichnete Verarbeitungsqualität auf. Beim Krypton fehlt jedoch ein Gewinde an der Unterseite, sodass eine Stativaufnahme oder die Montage auf einer Sattelmontage nicht möglich ist.

• Handling im Jagdalltag:
  In Bezug auf Größe und Gewicht hat das Krypton mit 434 g klar die Nase vorn. Aber auch das MAL38 ist mit 500 g noch gut handlich. Den letzten Platz belegt der Thunder – er ist mit 650 g etwas schwerer, aber trotzdem noch gut zu handhaben.
  Sowohl das Modell von Hikmicro als auch das MAL38 verfügen über ein M52-Gewinde. Beim Krypton hingegen fehlt dieses, sodass man entweder einen Zwischenring oder direkt einen modularen Adapter benötigt, um auf das 35er Gewinde zu gehen.
  Im Jagdalltag eignen sich alle drei Geräte gut. Das MAL38 ermöglicht eine gute Beobachtung bis zu 200 Metern; ab 250 Metern ist der Wildkörper jedoch nicht mehr klar erkennbar. Das Thunder TH35PC 2.0 bietet eine klare Sicht bis zu 150 Metern, aber ab 200 Metern wirken die Sauen sehr gedrungen. Beim Krypton liegt der Grenzwert bei 100 Metern, danach wird die Erkennung schwierig.

• Bedienung:
  Die Bedienung des Thunder und MAL38 ist besonders benutzerfreundlich, da sich die Fokussierung oben befindet. Das ist wirklich super.
  Beim Krypton hingegen sind die Tasten seitlich angebracht und lassen sich mit Handschuhen nur schwer bedienen. Die seitliche Fokussierung des Krypton ist zwar grundsätzlich gut, aber die Bedienung der Knöpfe wird bei tiefen Temperaturen zum Problem, da man die Handschuhe ausziehen muss.

• Fernbedienung:
  Das Infiray Mate MAL38 verfügt über eine abnehmbare Fernbedienung, was wirklich ein tolles Feature ist. Damit lassen sich die Achsen super verstellen. Bei den anderen beiden Geräten ist die Achsenverstellung etwas kniffliger, da die Tasten linear angeordnet sind. Da erweist sich die Fernbedienung als sehr praktisch. Einziges Manko: Beim Abspeichern müsst ihr darauf achten, die richtige Tastenkombination (Kamera- und Menütaste gleichzeitig) zu drücken, sonst verstellt ihr die Achsen wieder. Das ist beim Thunder und beim Krypton einfacher, da hier nur eine einzelne Taste zur Speicherung benötigt wird. Beim MAL38 lädt man die Fernbedienung direkt, indem man sie auf das Gerät setzt – laut Herstellerangaben ist diese dann 40 Tage lang einsatzbereit.

• Rückstoßsensor:
  Das einzige Modell das über einen Rückstoßsensor verfügt ist das Hikmicro Thunder TH35PC2.0 Durch diesen wird erkannt, wann ihr einen Schuss abgebt. Entsprechend werden automatisch 7 Sekunden vor und nach dem Schuss aufgenommen. Optimal, um eure besten Jagderfolge festzuhalten!

• Verbindung mit WLAN:
  Alle drei Vorsatzgeräte sind WLAN-fähig, sodass ihr mit der passenden App eine Verbindung mit beispielsweise einem Tablet herstellen könnt. Insbesondere, wenn ihr zu zweit auf dem Schießstand seid, macht sich das super – während einer von euch das Gerät einschießt, kann der andere nachjustieren und gegebenenfalls noch einmal ein paar Einstellungen verändern. Wir hatten in unserem Test hierfür auch die Fernbedienung des Infiray Mate MAL38 genutzt. Das hat super funktioniert.

An dieser Stelle noch ein wichtiger Hinweis zum Einschießen:
Bitte habt immer im Hinterkopf, dass wir euch nie 100 % genau sagen können, wie die Verschiebung der X- und Y-Achse programmiert ist. Wir können euch nur die Infos mitgeben, welche wir durch den Hersteller erhalten. Bedenkt dabei, dass wir häufig Prototypen unter die Lupe nehmen und sich hier einige Dinge gegebenenfalls noch einmal ändern. Standardmäßig wäre die Verschiebung wie folgt: Ist euer Schuss zu weit rechts, wird das Display entsprechend weiter nach rechts geschoben – ist er zu weit links, nach links. Wir haben jetzt jedoch öfter die Erfahrung gemacht, dass die Programmierung genau umgekehrt ist. Seid also unbedingt immer vorsichtig beim Einschießen und gebt lieber einen Schuss mehr ab, um feingliedrigere Einstellungen zu treffen. Tipp: Häufig ist es hilfreich, zuerst eine Achse zu verstellen und dann die Zweite, anstatt beide Achsen gleichzeitig.