Die Bedienungsfeatures des ThermTec Wild 335 im Test
Das ThermTec Wild 335 ist in Bezug auf die Größe hervorragend gelungen – es ist weder zu groß noch zu klein, liegt gut in der Hand und ist dabei nicht kopflastig. Bereits auf den ersten Blick wirkt das Gerät hochwertig, die gummierte Oberfläche fühlt sich sehr angenehm an und vermittelt eine hohe Qualität. Die Wild-Serie ist dabei aus einer Magnesiumlegierung gefertigt, die für hohe strukturelle Festigkeit bei minimalem Gewicht sorgt. Die Gummibeschichtung schützt das Gehäuse vor Kratzern und verbessert die Stabilität für eine lange Lebensdauer.
Hier hat ThermTec wirklich aus der Vergangenheit gelernt: Im Vergleich zu den älteren Cyclops-Serien von ThermTec, die ebenfalls gut sind, aber in Sachen Griffigkeit und Haptik noch nicht ganz überzeugt haben, wurde hier eine deutliche Verbesserung erzielt – das finden wir super.
Besonders beeindruckend dabei ist die nahtlose Integration des Okulargummis in den Dioptrinausgleich, was für eine geschmeidige und wie aus einem Guss gefertigte Optik sorgt – wirklich top! Zudem kann das Gerät sowohl am linken als auch am rechten Auge angesetzt werden, was in der Handhabung im Jagdalltag sehr praktisch ist. An den Seiten befinden sich zudem zwei Ösenhalter, an denen beispielsweise die Handschlaufe befestigt werden kann – auch hier wurde sowohl an die Bedürfnisse von Rechts- als auch Linkshändern gedacht. An der Unterseite verfügt das Wild 335 über ein Gewinde, an dem zum Beispiel der im Lieferumfang enthaltene Trageriemen befestigt werden kann.
Der Objektivdeckel schließt lautlos und dank der integrierten Feder sicher. Hier braucht ihr euch keine Sorgen machen, dass ihr durch störendes Klappern das Wild verschreckt.
- Joystick-Steuerung:
Auch dieses Feature kennen wir bereits von der Cyclops-Serie: Die Steuerung des Menüs erfolgt bei dem ThermTec Wild 335 über einen Joystick an der Oberseite der Kamera. Völlig intuitiv navigiert ihr so durch das Gerätemenü und könnt eure Auswahl mit einem Druck auf den Joystick bestätigen. Drückt ihr den Stick nach rechts, öffnet sich das Schnellmenü für die Auswahl der Farbpalette, nach links, aktiviert ihr die Messung mithilfe künstlicher Intelligenz. Bewegt ihr den Cursor nach vorn oder hinten, zoomt ihr rein und raus. Ein schneller Doppelklick bringt euch schließlich in das Hauptmenü. Beachtet jedoch, dass die Bedienung mit Handschuhen eingeschränkt sein könnte, da der Joystick sehr feinfühlig ist.
- Messung mit künstlicher Intelligenz:
Das ThermTec Wild 335 ist mit einer KI-Entfernungsmessung ausgestattet. Die Messergebnisse sind jedoch als grobe Richtwerte zu verstehen. Genaue Messungen werdet ihr damit nicht erzielen können, für eine erste Einschätzung als unterstützende Hilfe ist dieses Feature jedoch ganz und gar nicht schlecht. Wenn ihr jedoch eine genauere Messung benötigt, solltet ihr euch das Wild 335 L ansehen, das mit einem echten Laserentfernungsmesser ausgestattet ist.
- Überarbeitetes Menü:
Die Darstellung des Hauptmenüs wurde komplett neu überarbeitet und ist nun noch intuitiver als zuvor. Die Piktogramme sind ein wenig übersichtlicher und vor allem größer als bei vergleichbaren Vorgänger-Serien. Hiermit sollte sich wirklich jeder intuitiv zurechtfinden. Das ist wirklich eine super Verbesserung zur Cyclops-Serie. Top!
- Wechselakkusystem:
Das Gerät verwendet ein Wechselakkusystem mit austauschbaren 18650er-Akkus, die vom Hersteller mit einer Betriebszeit von etwa 8 Stunden pro Akku angegeben werden. In unserem Test kamen wir jedoch meistens auf rund 6 Stunden. Unter Plusgraden und mit ausgeschaltetem WLAN sind die 8 Stunden sicherlich erreichbar. Das Akkusystem lässt sich über einen doppelt arretierten Schnappverschluss öffnen und schließen. Beim Wechseln des Akkus müsst ihr allerdings etwas vorsichtig sein: Der Wechsel ist leider nicht geräuschlos. Die im Lieferumfang enthaltene Ladeschale ist praktischerweise variabel einsetzbar.
- Innenliegender Fokus:
Das wohl innovativste Feature der Wild-Serie ist die innenliegende Fokussierung, welche ihr über ein kleines Drehrad am Gehäuse ganz einfach mit dem Finger bedienen könnt. Ihr müsst nicht – wie üblich und von den meisten Herstellern auch so gewohnt – nach vorn an das Objektiv greifen, um das Gerät objektivseitig scharfzustellen. Das ist wirklich super gelöst und ermöglicht eine komfortable und ergonomische Einhandbedienung. Daumen hoch!